Einordnung: Zum Umgang mit der Kritik an / den Angriffen wegen der geplanten Veranstaltung: Input und Diskussion - „Blaulicht unter dem Regenbogen: Hat die Polizei einen Ort beim CSD?“
Es sind kritische Stimmen bei der HAKI angekommen, die unsere Veranstaltung hinterfragen bzw. in der geplanten Form verhindern möchten. Wir möchten gern unsere Motivation zu dieser Veranstaltung deutlich machen.
Es ist das Recht einer jeden Person oder Gruppe, unsere Positionen oder unser Handeln zu kritisieren. Falschinformationen und Beleidigungen weisen wir zurück. Zur inhaltlichen Diskussion sind wir gern bereit (siehe Leitbild - „Unsere Grundlage ist ein respektvolles, anerkennendes und demokratisches Miteinander.“). Uns ist es wichtig, dass Veranstaltungen stattfinden können, die queere / queerrelevante Themen beinhalten.
Zur Veranstaltung selbst:
Wir machen keine Werbung für die Polizei oder die Zentrale Ansprechstelle. Wir werden Kritik an der Polizei bzw. queerfeindlichem Verhalten von Polizist*innen äußern und MIT einem Vertreter der Polizei diskutieren. Wir möchten uns respektvoll streiten, Argumente austauschen und Möglichkeiten bzw. Grenzen des Umgangs / Handlungsmöglichkeiten diskutieren. Veranstaltungen zum Thema „Polizei auf den CSDs“ ohne die Polizei fanden im letzten Jahr statt (nicht von der HAKI aus organisiert). Diese Veranstaltung geht einen anderen Weg.
Wir tragen zu Veränderungen bei und suchen den Kontakt mit den Menschen und Strukturen, die auch etwas verändern können. Dabei haben wir nicht den Anspruch, dass alle Menschen zu dieser Veranstaltung kommen können. Uns ist bewusst, dass Personen, die Gewalt durch die Polizei erlebt haben, die Polizeipräsenz auf einer Veranstaltung nicht unbedingt aushalten können. Entsprechend laden wir in der Beschreibung zur Veranstaltung auf unserer Homepage dazu ein, uns eine Mail zu schreiben, um mit uns trotz Kritik an der Veranstaltung weiter in Kontakt zu bleiben, oder, wenn gewollt ist, dass wir Erfahrungen anonymisiert thematisieren, die einzelnen Menschen wichtig sind, wenn sie nicht kommen können oder wollen. Wir werden Kritikpunkte und Argumente, die u. a. auch in den Veranstaltungen / Debatten im letzten Jahr geäußert wurden, formulieren (z. B. Uniformen als Trigger, Vorwürfe Pinkwashing und Corpsgeist).
Zur HAKI
Die HAKI bleibt weiterhin ein Schutzraum für queere Menschen – während der AG-Treffen, der Beratungen und während der Öffnungszeiten ist keine Polizei im Haus (nur, wenn wir im äußersten Notfall Anzeige erstatten). Termine mit der Polizei finden außerhalb der Öffnungszeiten statt. Daran wird sich nichts ändern. Es bleibt dabei, dass die HAKI nicht durchgehend offen für alle Menschen ist und Schutzräume für besonders marginalisierte Gruppen bietet: Wir brauchen weiterhin Räume, die zeitweise nur für bestimmte Gruppen (queer refugees, queere Jugend etc.) offen sind. Und wir brauchen zeitweise Räume, die für Vernetzung und Austausch mit Personen und Gruppen der Mehrheitsgesellschaft zur Verfügung stehen.
Wir sind ein vielfältiger Verein mit einem queeren Zentrum und professionellen Angeboten, die über Steuergelder gefördert werden. Wir arbeiten daran, gesellschaftliche Missstände schrittweise zu verändern und arbeiten in Netzwerken gegen verschiedene Formen von Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft. Entsprechend handeln wir in einer Logik, die sich etwa zusammenfassen lässt als „Veränderungen im und mit dem Bestehenden gegen Ausprägungen des Bestehenden angehen“.
Hier ist unsere Einordnung als PDF zu finden.